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Website-Konzept in 12 Schritten + kostenlose Vorlage

6. Februar 2023 ■ 3:50 min Lesezeit

Website-Konzept in 12 Schritten

Ein gutes Website-Konzept bildet das Fundament für den Erfolg Ihrer Website, vor allem in der Designphase. Der folgende Artikel bietet eine kurze Anleitung für eine reibungslose Planungsphase, die Sie schließlich zu den bestmöglichen Ergebnissen führt.

„Wenn man mir acht Stunden gäbe, um einen Baum zu fällen, würde ich sechs Stunden damit verbringen, meine Axt zu schleifen.“

– Abraham Lincoln

Was uns der mutmaßlich größte Präsident in der Geschichte der USA damit sagen möchte, ist klar: gute Planung ist die halbe Miete. Ein Website-Projekt korrekt zu planen ist jedoch oft schwieriger als es klingt, vor allem, wenn man keine Erfahrung in dem Bereich hat. Probleme müssen möglichst frühzeitig erkannt werden, und man muss sich festlegen, welche allgemeinen Ziele man verfolgt und welche (messbaren) Ergebnisse man am Ende haben möchte.

Ihr Website-Konzept als Fundament
Ein solides Website-Konzept bildet das Fundament für den Erfolg Ihrer Website.

Mit einem guten Website-Konzept lässt sich all das im Voraus abklären. Indem Sie sich schon vorab eine Übersicht über den Umfang Ihres Projekts verschaffen, können Sie die Umsetzung besser organisieren, den Überblick behalten und im Rahmen Ihres Budgets bleiben. Außerdem können Sie so vermeiden, dass sich das Projekt immer weiter auswächst (sog. Scope Creep) und Ihre Erwartungen insgesamt realistisch halten.

In diesem Artikel gehen wir im Detail darauf ein, was ein Website-Konzept ist und warum es ein wichtiger Schritt für alle ist, die an der Erstellung einer neuen Website beteiligt sind. Außerdem gehen wir darauf ein, wie man ein gutes Website-Konzept schreibt, das möglichst alle Aspekte berücksichtigt.

Was ist ein Website-Konzept?

In einem Website-Konzept wird der allgemeine Rahmen für den Webdesign-Prozess, die Anforderungen an die Website sowie den Zeitplan festgelegt. Darin verschaffen Sie sich – und ggf. dem Webdesigner, den Sie beauftragen – eine klare Vorstellung davon, was Sie in Bezug auf Projektablauf, Ergebnisse und zu erbringende Leistungen erwarten.

Mithilfe des Konzepts können Sie außerdem die Kosten und den Zeitrahmen besser einschätzen. Das wird möglich, indem Sie frühzeitig alle wichtigen Anforderungen und Leistungen im Prozess identifizieren.

Wer erstellt das Website-Konzept in der Regel?

Das Website-Konzept wird meist vom Kunden erstellt – entweder im Rahmen der eigenständigen Erstellung einer Website, oder im Rahmen der Beauftragung eines Webdesigners oder einer Agentur. Hierbei sollten Sie einige wichtige Informationen sammeln, die dazu beitragen können, dass Ihr Projekt im Zeit- und Kostenrahmen bleibt. Das Konzept kann ebenso vom Webdesigner verfasst werden.

Im Wesentlichen können alle an einem Webprojekt Beteiligten an der Erstellung des Konzepts mitwirken. Der größte Teil der Arbeit liegt jedoch meist beim Kunden.

Das Konzept kann im Anschluss auch zum Projektmanagement dienen, um den Prozess zu steuern und das Projekt auf Kurs zu halten. Wie bereits erwähnt, lässt sich so auch Scope Creep vermeiden. Als Scope Creep bezeichnet man die unbeabsichtigte Ausweitung des Umfangs und der Ziele eines Projekts über die ursprünglich vereinbarten hinaus.

12 Schritte zu Ihrem Website-Konzept

Damit ein Website-Konzept möglichst nützlich ist, muss es gründlich ausgearbeitet und klar formuliert sein. Es sollte kein Raum für Fehlinterpretationen bleiben, da das im Nachgang zu Revisionen führen kann, die dann mehr Zeit und Geld kosten. 

Im Folgenden sind 12 wichtige Punkte aufgeführt, die Sie in Ihrem Konzept erarbeiten sollten, um anschließend zu guten Resultaten zu kommen. Es ist wichtig, dass alle diese Punkte abgedeckt werden – unabhängig davon, wer das Konzept verfasst.

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1. Beschreiben Sie das Unternehmen, für das die Website erstellt wird

Eines der wichtigsten Details für Ihr Konzept ist ein Unternehmensprofil bzw. eine Unternehmensübersicht, die Sie anschließend an Ihren Webdesigner übergeben. Damit kann sich das Designteam mit Ihrer Marke und Ihren Werten, Ihrer Mission und Ihrer Vision vertraut machen und sich so ein besseres Verständnis von Ihren Geschäftszielen verschaffen.

Hier sollte auch eine Liste der wichtigsten Kontaktpersonen und Stakeholder erstellt werden. Das ist besonders hilfreich, um zu wissen, an wen man sich wenden muss, wenn es um bestimmte Leistungen geht, die für das Vorankommen des Projekts erforderlich sind, und auch um auf Probleme reagieren zu können.

Außerdem sollten Sie auch Pläne für zukünftiges Wachstum mit einbeziehen, denn so kann das Designteam schon früh eine Grundlage für zu erwartende Änderungen schaffen.

2. Erstellen Sie eine Übersicht über Ihr Website-Projekt

Als Nächstes müssen Sie den Rahmen Ihres Projekts und alle erforderlichen Leistungen festlegen. Je detaillierter Sie hier beschreiben, was am ende herauskommen soll, umso besser können alle Beteiligten dann zum Erfolg beitragen. Die folgenden Punkte können Sie beispielsweise in diese Übersicht aufnehmen:

  • Ob es sich bei dem Projekt um ein Redesign oder eine neue Website handelt, die von Grund auf neu erstellt wird
  • Alle gewünschten Ergebnisse, die erstellt werden sollen – also z. B. die fertige Website und zusätzliche Elemente, die Sie noch nicht haben, etwa ein Logo, Texte für die Website oder eine individuelle E-Mail-Adresse
  • Potenzielle Probleme, und wie man damit umgehen soll
  • Einige Details darüber, was nicht in den Rahmen dieses Projekts fällt

Sie sollten außerdem ermitteln, in welcher Tonalität (sog. „Tone of Voice“) Sie Ihren Content halten möchten, sowohl für Texte als auch für Bildmaterial. Hier sollten Sie außerdem alle spezifischen Branding-Elemente zusammenstellen, die Sie bereits haben oder erstellen möchten, sowie eine Liste der wichtigsten Funktionen, die die Website haben sollte. Dabei kann es sich beispielsweise um Call-to-Action-Schaltflächen (CTAs), um die Integration von Social Media oder um einfache Kontaktformulare handeln.

3. Definieren Sie die Ziele des Projekts

Sobald Sie eine klare Vorstellung vom allgemeinen Rahmen des Projekts haben, sollten Sie die Ziele der Website bzw. die Probleme, die sie lösen soll, festlegen. So wird sichergestellt, dass das Design effektiv ist, den Rahmen nicht sprengt und sich auf das konzentriert, was für Sie am wichtigsten ist.

Häufige Ziele, die mit einer Website erreicht werden sollen, sind zum Beispiel:

  • Steigerung des Markenbewusstseins
  • Verbesserung der Online-Präsenz mit einer ansprechenden und zugänglichen Website
  • Mehr Absatz und Umsatz
  • Leads und Anfragen generieren
  • Sich mit einem Blog, mit Dokumentationen oder mit E-Learning als Informationsquelle etablieren
  • Spezifische Kundenanforderungen, z. B. eine maßgeschneiderte Plattform oder Dienstleistung

 

Hier können Sie außerdem Ihre alte bzw. aktuelle Website eingehen (falls es eine gibt). Sie können erläutern, was daran gut funktioniert hat und was nicht, damit das neue Design auf dem alten aufbauen und es verbessern kann.

Um im Blick zu behalten, inwiefern diese Ziele erreicht werden, können Sie anschließend beispielsweise ein Tool wie Google Analytics verwenden, um relevante Metriken zu messen und so den Erfolg der Marketingstrategie Ihres Kunden zu bewerten.

4. Legen Sie Ihre Zielgruppe(n) fest

Als Nächstes müssen Sie den „idealen Benutzer“ Ihrer Website ermitteln. Dazu gehören ggf. demographische und psychographische Daten, also beispielsweise Alter, Geschlecht, Werte, berufliche Tätigkeiten, Medienkonsumgewohnheiten und andere relevante Details, die Aufschluss darüber geben können, was bei Ihren Leserinnen und Lesern am meisten Anklang findet.

Je klarer und besser Sie diese Informationen verstehen, umso effektiver können Sie Ihren Webauftritt auf ihre Zielgruppe ausrichten. Falls Sie diese Informationen nicht zur Verfügung haben, müssen Sie womöglich ein wenig Forschungsarbeit leisten, um herauszufinden, wer genau Ihre Kunden sind.

5. Werfen Sie einen Blick auf Ihre Konkurrenz

Auch die Konkurrenz zu erforschen bietet viele Vorteile. So können Sie so die wichtigsten Alleinstellungsmerkmale Ihrer neuen Website definieren; oder Sie notieren sich, was Ihnen an den Websites Ihrer Konkurrenten gefällt und was nicht.

Indem Sie sich die Kundenprobleme und sog. Pain Points notieren, die Ihre Konkurrenten nicht gelöst haben, können Sie diese in Ihrem eigenen Design lösen. Außerdem können Sie hier wichtige Aspekte der Websites Ihrer Konkurrenz aufnehmen, beispielsweise die Hauptfunktionen und Design-Ansätze. Vergessen Sie nicht, Links und Referenzen mit anzugeben, damit keine Unklarheiten entstehen.

6. Überlegen Sie, welches „Look & Feel“ Sie wünschen

Nachdem Sie sich Ihre Konkurrenten oder Seiten, die Ihnen gefallen, genauer angeschaut haben, versuchen Sie, das „Look & Feel“ der neuen Website zu beschreiben, zum Beispiel so:

„Die Website richtet sich an Sportlerinnen und Sportler, daher wollen wir einen sauberen, modernen und sportlichen Look. Ein rot-weiß-blaues Farbschema wie bei XYZ.de würde sich gut eignen und der Website ein wirklich frisches Aussehen verleihen. Coole Schriftarten wie die auf YZX.de würden sich gut machen. Die ganze Website muss einfach Sport, Fitness und Wellness ausstrahlen.“

Achten Sie auf schöne Benutzeroberflächenmerkmale, die Ihnen gefallen. Wollen Sie Lifestyle-Fotografie oder Illustrationen auf Ihrer Website haben? Wie viel freie Hand sollen die Designer haben?

7. Technische Features und Anforderungen

Wenn Sie alle erforderlichen technischen Anforderungen und Spezifikationen im Vorfeld festlegen, können Sie sich in Zukunft durchaus mehrere Revisionsrunden sparen. Das trägt außerdem dazu bei, dass der Projektumfang nicht allzu groß wird, was sich auch im Budget niederschlägt.

Aspekte, die Sie hier festlegen sollten, sind etwa die Anmeldedaten für die Website/Domain/Webhosting, die Verwaltung der Benutzerregistrierung und vieles mehr. Was hier genau festgelegt wird, hängt auch stark vom Typ der Website ab. Ein Konzept für eine E-Commerce-Website kann zum Beispiel auch Produktkategorien und -varianten, Zahlungsmethoden, Rabattcodes, Versandkosten etc. umfassen.

Auch die Stil- und Branding-Richtlinien Ihres Unternehmens können Sie in diesem Schritt einarbeiten. Das erspart Ihnen nicht nur umfangreiche Revisionen in der Zukunft, sondern kann Ihnen auch helfen, das Branding über Ihre gesamte Website hinweg konsistent zu halten.

8. Stellen Sie Ihre Inhalte zusammen

Hier sollten Sie bereits eine grobe Sitemap erstellen, also festlegen, welche Haupt- und Unterseiten es grob geben soll. Außerdem können Sie hier die Texte und Bilder zusammenstellen, mit denen die Seite später gefüllt werden soll, oder festlegen, wer für ihre Erstellung verantwortlich ist.

Die Bereitstellung von Inhalten ist häufig ein Hindernis, das den Start einer Website verzögert, daher sollten Sie dies vom ersten Tag an berücksichtigen.

9. Erstellen Sie einen Zeitplan

Womöglich ist Ihnen der Zeitplan nicht so wichtig und das Projekt kann so lange dauern, wie es eben braucht. Das ist jedoch eher die Ausnahme als die Regel. Daher ist es immer besser, einen Zeitplan aufzustellen und dabei alle Möglichkeiten und Verzögerungen zu berücksichtigen.

Wenn Sie den Zeitplan im Voraus kennen, kann Ihr Team besser planen, wie es die verfügbaren Ressourcen während der Entwicklung einsetzt. Ein wichtiger Punkt ist, dass Ihr Zeitplan realistisch sein sollte. Sie sollten zum Beispiel nicht planen, Ihre Website in zwei Wochen vollständig online zu bringen, wenn Sie in dieser Zeit kein qualitativ hochwertiges Ergebnis erreichen können.

10. Legen Sie Ihr Budget fest

Wie viel Ihre Website kosten soll ist ein sehr wichtiger Aspekt Ihrer Planung. Dieses Budget wirkt sich auf mehrere Aspekte des Projekts aus, z. B. die Art der Tools, die für die Erstellung der Website verwendet werden können, und den Gesamtumfang. 

Wenn Sie beispielsweise nur über ein geringes Budget verfügen, wird Ihre Website etwas einfacher ausfallen und eher vorgefertigte Templates verwenden. Womöglich wird sie dann mit einem Website-Baukasten erstellt, um Kosten zu sparen.

Wenn Sie jedoch mehr Geld zur Verfügung haben, kann Ihr Team mehr Zeit für komplexes Design oder hochwertige Dienstleistungen, z. B. maßgeschneiderte Funktionen, aufwenden.

11. Legen Sie die gewünschten Ergebnisse fest

Gerade wenn Sie Ihr Projekt bald umsetzen möchten, sollten Sie hier festlegen, was genau Sie am Ende erwarten, also alle Leistungen.

Das gilt sowohl für die Website selbst als auch für jegliche Inhalte, etwa Blogbeiträge oder Fallstudien. Schließlich können sich Verzögerungen hier auf den Start der Website auswirken. Es muss auch klar sein, wer für das Verfassen von Texten und für andere Leistungen zuständig ist, damit alle sich rechtzeitig koordinieren und mögliche Verzögerungen vermeiden können.

Außerdem sollten Sie sich überlegen, ob Ihre Inhalte gleich SEO-optimiert sein sollten; informieren Sie sich hierzu über die Möglichkeiten in diesen Bereichen, also Suchmaschinenoptimierung und Online-Werbung.

Obwohl Sie die gewünschten Leistungen wahrscheinlich schon in der Projektübersicht aufgeführt haben, sollten Sie sie hier noch einmal detailliert und klar beschreiben. Je besser diese Punkte eingehalten werden, umso besser können Sie im Zeitplan und im Budget bleiben.

12. Überlegen Sie, wie Sie das Hosting und die Wartung handhaben werden

Webdesign-Kunden überlassen ihren Design-Agenturen oft das Hosting und die Wartung für ihre Websites. Im Allgemeinen wissen die Fachleute der Branche besser, welche Ressourcen es dafür gibt und welche Services am besten geeignet sind.

In diesem Abschnitt sollten Sie beispielsweise festlegen, wer für die Beschaffung des Domainnamens und des Hostings zuständig ist, und wie viel weiterführenden Support Sie als Kunde vom Webdesigner erwarten.

Wenn Sie eine Website in Auftrag geben, aber sich selbst um das Hosting kümmern möchten, sollten Sie das in Ihrem Konzept festschreiben. Unabhängig davon, wer dafür verantwortlich ist, muss sichergestellt werden, dass Sie den richtigen Hosting-Anbieter wählen, um eine schnelle und sichere Website aufzubauen.

Kontrollieren Sie Ihr Projekt mit einem guten Website-Konzept

Mit einem gut durchdachten Website-Konzept können Sie Ihr Projekt korrekt steuern und im Budget bleiben. Außerdem können Sie so sicherstellen, dass alle Beteiligten eine klare Vorstellung von Ihren Zielen und gewünschten Ergebnissen haben, und Sie können Hindernisse frühzeitig erkennen und vermeiden.

Dazu sollte Ihr Konzept so umfangreich wie möglich sein, um unnötiges Hin und Her aufgrund von Missverständnissen oder fehlenden Details zu vermeiden. Wichtige Punkte sind hierbei ein Überblick über Ihr Unternehmen, die Ziele des Projekts sowie Ihre Zielgruppe.

Hier finden Sie unsere kostenlose Vorlage für Ihr Website-Konzept!

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