Digitalisierungsförderung in Deutschland 2025: Alle Programme nach Bundesland im Überblick
Welche Digitalisierungsförderung gibt es 2025 in Ihrem Bundesland? Unser umfassender Leitfaden zeigt Förderprogramme für KMU in allen 16 Bundesländern – mit Zuschüssen bis 50.000 €, Fristen, Antragswegen und Praxistipps.
Digitalisierungsförderungen für KMU in deutschen Bundesländern 2025
Die deutschen Bundesländer bieten 2025 eine vielfältige Förderlandschaft für die Digitalisierung kleiner und mittlerer Unternehmen. Alle 16 Bundesländer stellen spezifische Programme bereit, wobei die Förderquoten zwischen 30 % und 75 % der förderfähigen Ausgaben liegen und maximale Förderbeträge von 3.000 Euro bis zu mehreren Millionen Euro reichen. Die Programme unterscheiden sich erheblich in ihren Ansätzen: Während einige Länder wie Saarland und NRW völlig neue Programme für 2025 aufgelegt haben, setzen andere auf bewährte Instrumente mit kontinuierlichen Anpassungen.
Baden-Württemberg führt mit umfassender Programmstruktur
Förderungen für Digitalisierung in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg bietet das differenzierteste Förderangebot mit zwei Hauptprogrammen. Die Digitalisierungsprämie Plus unterstützt Unternehmen bis 500 Mitarbeiter mit einer Zuschussvariante bis 3.000 Euro (30% Förderquote bei 5.000-15.000 Euro Projektvolumen) und einer Darlehensvariante mit Tilgungszuschuss für Projekte zwischen 25.000 und 250.000 Euro. Die Zuschussvariante läuft jedoch nur bis 30.06.2025, danach wird sie in die neue Digitalisierungsfinanzierung integriert.
Die Innovationsfinanzierung 4.0 richtet sich an innovative KMU mit Darlehen bis 5 Millionen Euro (größere Unternehmen bis 25 Millionen Euro) und bietet zusätzliche Zinsverbilligungen plus Tilgungszuschüsse. Ab Februar 2025 können Antragsteller zusätzlich den ERP-Förderzuschuss der KfW (3% des Darlehensbetrags, maximal 200.000 Euro) beantragen. Antragstellung erfolgt über L-Bank-Partner und Hausbanken.
Bayern verlängert Digitalbonus bis 2027
Förderungen für Digitalisierung in Bayern
Bayern hat den Digitalbonus Bayern bis Ende 2027 verlängert und dabei die Förderinhalte modernisiert. Das Programm unterstützt kleine Unternehmen bis 50 Mitarbeiter mit zwei Modulen: Digitalbonus Standard (bis 7.500 Euro bei 50 % Förderquote) und Digitalbonus Plus (bis 30.000 Euro). Neue Schwerpunkte liegen auf Robotik und KI-Technologien, während andere Bereiche reduziert wurden.
Berlin stellt Programme ein – Hamburg folgt ähnlichem Trend
Berlin hat die Digitalprämie Berlin eingestellt und konzentriert sich nun auf den Transfer BONUS für Kooperationen mit Wissenschaftseinrichtungen. Die Standardvariante Digitalisierung bietet bis zu 45.000 Euro bei 70 % Förderquote für Digitalisierungsprojekte. Die Antragstellung erfolgt über die IBB Business Team GmbH.
Auch Hamburg hat das Programm Hamburg Digital nach dem Auslaufen der Antragsfrist am 15.11.2024 nicht fortgeführt. Die IFB Hamburg konzentriert sich auf branchenspezifische Programme und EU-geförderte Projekte wie PROFI Impuls mit gesellschaftlichem Fokus.
Hessen führt innovatives Zufallsverfahren ein
Förderungen für Digitalisierung in Hessen
Hessen setzt mit dem DIGI-Zuschuss auf ein bundesweit einmaliges Zufallsauswahlverfahren. Kleine und mittlere Unternehmen können sich online registrieren, wobei wöchentliche Auslosungen über die Antragsberechtigung entscheiden. Die Förderung beträgt bis zu 50 % (maximal 10.000 Euro) bei einer Mindestinvestition von 4.000 Euro. Die zweite Förderrunde 2025 startet am 01.09.2025. Details zum Programm finden sich in der Förderdatenbank.
Der Innovationskredit der WIBank unterstützt KMU bis 500 Mitarbeiter mit zinsgünstigen Darlehen für Digitalisierungsprojekte. Zusätzlich bietet das RKW Hessen geförderte Digitalisierungsberatungen mit bis zu 650 Euro pro Tagewerk in EFRE-Vorranggebieten.
Nordrhein-Westfalen und Saarland mit Neuprogrammen
Förderungen für Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen hat im Mai 2025 das umfassende Programm NRW.BANK.Invest Zukunft gestartet, das vier bisherige Programme ersetzt.
Das Programm bietet Darlehen bis 10 Millionen Euro mit 2 Prozentpunkten unter Marktzins und Tilgungsnachlässen von bis zu 20 % für kleine und bis zu 10 % für mittlere Unternehmen (siehe Produktinformationen). Die Antragstellung erfolgt über die Hausbank mit 100-prozentiger Finanzierungsabdeckung.
Das Saarland führte im Februar 2025 DigitalInvest KMU ein, das erste landesspezifische Digitalisierungsprogramm des Bundeslandes. Es unterscheidet zwischen Basis-Förderung (bis 12.500 Euro) und Plus-Förderung (bis 20.000 Euro) für innovative Technologien wie KI und VR. Die Förderquoten betragen 50 % für kleine und 30 % für mittlere Unternehmen (weitere Informationen).
Ostdeutsche Länder setzen auf EU-kofinanzierte Programme
Sachsen bietet den Digitalisierung Zuschuss EFRE mit Unterscheidung zwischen Heranführungsprojekten für Kleinstunternehmen (erstmalige Digitalisierung) und Transformationsprojekten für komplexere Vorhaben. Details hierzu finden Sie bei der Sächsischen Aufbaubank sowie auf foerderung-sachsen.de. Die Förderung liegt bei bis zu 50 % der förderfähigen Ausgaben mit individuell festgelegten Höchstsummen.
Sachsen-Anhalt Digital Innovation vergibt Fördermittel im Wettbewerbsverfahren mit bis zu 50 % Förderquote (maximal 70.000 Euro). Die vierte Wettbewerbsrunde findet Ende Mai/Anfang Juni 2025 statt, wobei Projektskizzen nach Bewertungskriterien ausgewählt werden.
Thüringen führt den Digitalbonus Thüringen mit bis zu 50 % Förderung (maximal 15.000 Euro) fort. Antragsteller müssen ein Digitalisierungskonzept vorlegen und können maximal zwei Anträge je Unternehmen stellen. Das Programm läuft durchgehend mit Anträgen über das Thüringer Förderportal.
Norddeutsche Länder bieten spezialisierte Ansätze
Schleswig-Holstein konzentriert sich auf umweltfreundliche Digitalisierung im Landesprogramm Wirtschaft 2021–2027. Kleine Unternehmen erhalten bis zu 50 % Förderung (maximal 50.000 Euro) für Digitalisierungsmaßnahmen, die Treibhausgase einsparen oder Ressourceneffizienz verbessern.
Bremen setzt mit dem Digitalen Mittelstand auf eine Kombination aus Investitions- und Beratungsförderung. KMU erhalten bis zu 17.000 Euro Zuschuss (verschiedene Förderquoten je nach Unternehmensgröße), während das Beratungsprogramm bis zu 5.000 Euro für externe Digitalisierungsberatung bietet. Hier finden Sie weitere Infos zum Investitionsprogramm sowie bei den Digitallotsen.
Mecklenburg-Vorpommern hat die Digitalisierungsförderung MV bis 31.10.2025 verlängert. KMU unter 100 Beschäftigten aus Produktion, Handwerk und Tourismus können bis zu 50.000 Euro bei 50 % Förderquote erhalten. Die Mindestinvestition beträgt 30.000 Euro.
Innovationsgutscheine in Brandenburg
Brandenburg bietet mit BIG-Digital einen modularen Ansatz aus Beratung, Implementierung und Schulung. Die Förderquote liegt bei 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben (mindestens 5.000 Euro). Voraussetzung ist ein Erstberatungsgespräch bei der WFBB, die Antragstellung erfolgt über das ILB-Kundenportal.
Wichtige Trends und Empfehlungen
Drei wichtige Entwicklungen prägen 2025: Erstens führen mehrere Länder Wettbewerbsverfahren statt kontinuierlicher Antragstellung ein, um der hohen Nachfrage kontrollierter begegnen zu können. Zweitens werden verstärkt Nachhaltigkeitskriterien in die Förderung integriert. Drittens setzen Länder zunehmend auf Digitalisierungskonzepte als Antragsvoraussetzung.
KMU sollten beachten: Die meisten Programme erfordern eine Antragstellung vor Projektbeginn und schließen Standardhard- und -software aus. Stattdessen sind fortschrittlichere Digitalisierungsmaßnahmen gefragt. Kombinationen mit Bundes- oder EU-Förderungen sind oft möglich, aber nicht mit anderen Landesprogrammen für dasselbe Vorhaben. Die Zweckbindungsfristen liegen typischerweise zwischen zwei und fünf Jahren.
Kontaktaufnahme ist wichtig: Alle Länder bieten kostenlose Beratung durch ihre Förderbanken an. Angesichts der unterschiedlichen Verfahren, Fristen und Schwerpunkte ist eine frühzeitige Beratung durch die jeweilige Landesförderbank unerlässlich für eine erfolgreiche Antragstellung.
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